Effekte von Yoga und Entspannungstechniken auf Stressempfinden und Lebensqualität – eine dreiarmige, klinische, randomisiert kontrollierte Studie
Leiden Sie unter einer erhöhten Stressbelastung? Liegen bei Ihnen bereits stressassoziierte Folgeerkrankungen wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung vor? Die Studie untersucht Effekte von Entspannungsübungen auf Stressempfinden und Lebensqualität.

Leiden Sie schon seit über einem Monat unter einer ungesund hohen Stressbelastung?
Falls bei Ihnen schon seit über einem Monat eine ungesund hohe Stressbelastung bestand, waren Sie herzlich eingeladen an unserer Studie mitzuwirken. Verschiedene Formen von Yoga und Achtsamkeit können bei regelmäßiger Anwendung nachweislich das Stressempfinden senken. Wir boten die Teilnahme an entsprechenden dreimonatigen Kursen an, in denen einmal wöchentlich gemeinsam geübt wurde.
Folgende Kurse wurden angeboten (Die Zuteilung zu einem Kurs im Rahmen der Studie war zufällig):
- Einmal wöchentlich 90 Minuten körperbetontes Iyengar-Yoga. Außerdem 30 Minuten eigenständige Yogapraxis täglich.
- Einmal wöchentlich 90 Minuten integratives Yoga. Hier werden neben den körperlichen Übungen auch philosophische Inhalte weltanschaulich neutral vermittelt. Außerdem 30 Minuten eigenständige Yogapraxis täglich.
- Einmal wöchentlich 90 Minuten Übungen, Meditation und Inhalte zu Achtsamkeit (mindfulness) und gesundem Umgang mit Stress. Außerdem 30 Minuten eigenständige Achtsamkeitspraxis täglich.
Aufwand und Dauer der Studie
Erforderlich war die regelmäßige Kursteilnahme über 12 Wochen, möglichst ohne Fehlzeiten. Die Kurse fanden ab Mitte August je nach Kurs im Prenzlauer Berg (Mi 16.30 Uhr), in Mitte (Mi 19.30 Uhr) oder in Kreuzberg (Mo 18.00 Uhr) statt. Außerdem sollten Sie dazu bereit sein, das jeweilige Entspannungsverfahren täglich 30 Minuten lang zu praktizieren und einen kurzen Eintrag in einem Online-Tagebuch vorzunehmen.
Drei Studienvisiten á 90 Minuten fanden in der Charité Hochschulambulanz am Immanuel Krankenhaus in Berlin-Wannsee vor Beginn der Kurse, nach Ende der Kurse (12 Wochen) und zur Langzeitkontrolle nach 6 Monaten statt. Hier mussten Testfragebögen zur Messung der Stressbelastung, Stimmung und Lebensqualität ausgefüllt werden. Das Ausfüllen der Fragebögen dauerte etwa 60 Minuten.
Weiterhin hatten einige zufällig ausgewählte Teilnehmer die Möglichkeit an einer Messung ihrer Stressbelastung mittels Langzeit-EKG teilzunehmen. Bei dieser schmerzfreien Untersuchung wurde ein kleines Messgerät für 24 Stunden auf die Haut aufgeklebt und ein Armband getragen. Außerdem führten wir mit einigen zufällig ausgewählten Teilnehmern eine Gesprächsrunde, um zu erfahren, wie Sie die Kurse erlebt haben.
Wie konnten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Studie profitieren?
Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten kostenlos 12 Kurseinheiten eines etablierten Entspannungsverfahrens zur Stressreduktion. Die dabei vermittelten Übungen konnten sie auch nach dem Kurs selbständig zuhause anwenden. Damit erhielten sie die Möglichkeit, Ihre Stressbelastung im Alltag dauerhaft zu senken.
Mit ihrer Teilnahme trugen Sie außerdem dazu bei, dass sichere Aussagen über die Wirksamkeit der untersuchten Verfahren erarbeitet werden konnten. Davon profitieren zukünftige Patienten.
Wer konnte an der Studie teilnehmen?
An der Studie teilnehmen konnte man, wenn die folgenden Punkte auf Sie zutreffen:
- Männer und Frauen im Alter von 18-65 Jahren, die seit mehr als einem Monat unter einer erhöhten Stressbelastung und stressassoziierten Folgeerkrankungen wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Erschöpfung u.a. leiden.
- Die Stressbelastung wird beim Einschlusstermin mithilfe eines Testfragebogens gemessen.
Wer durfte leider nicht teilnehmen?
Eine Teilnahme war nicht möglich, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
- Personen, die unter einer schwerwiegenden akuten oder chronischen Erkrankung leiden
- Schwangere oder Stillende
- Personen, bei denen eine schwerwiegende psychische Erkrankung besteht
- Personen, die nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind gymnastische Übungen auszuführen, z. B. aufgrund einer neurologischen oder orthopädischen Erkrankung
- Personen, die gleichzeitig als Proband an einer anderen Studie teilnehmen
Weitere Ein- und Ausschlusskriterien klären wir gern in einem persönlichen Telefonat mit Ihnen.
Wo fand die Studie statt?
Die Visiten fanden zu Beginn und nach 12 Wochen statt.
Verantwortlich für die Durchführung der Studie war die
Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin
am Immanuel Krankenhaus Berlin
Am Kleinen Wannsee 5 D
14109 Berlin-Wannsee
Ihre Ansprechpartnerin
Miriam Rösner
Study Nurse der Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin
am Immanuel Krankenhaus Berlin
T: 030 80505-682
naturheilkunde.studien@immanuel.de
Studiensteckbrief
Titel: Effekte von Entspannungstechniken auf Stressempfinden und Lebensqualität – eine wissenschaftliche Studie zum Vergleich verschiedener Verfahren zur Stressreduktion
Indikation: Chronische Stressbelastung mit körperlichen Symptomen
Verfahren: Körperliche Übungen/Entspannungstechniken
Beginn: 3/2019
Status: in der Auswertung
Projektleitung: Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Immanuel Krankenhaus Berlin / Charité – Universitätsmedizin Berlin
Ärztliche Studienkoordination: Dr. med. Michael Jeitler, Immanuel Krankenhaus Berlin