Ernährungstherapie und Heilfasten

Grundlage des ganzheitlichen Ernährungskonzeptes bildet die Vollwerternährung, die sich an den heutigen Lebensbedingungen orientiert. Überwiegend werden pflanzliche Lebensmittel mit geringem Verarbeitungsgrad verzehrt. Auch Heilfasten kommt unter Anleitung zum Einsatz.

Was ist Ernährungstherapie?

In der Naturheilkunde ist die Ernährungstherapie neben den anderen Therapien ein wesentliches Element des therapeutischen Gesamtkonzepts und zielt auf eine verbindliche, individuelle Anleitung des Patienten zu dauerhaften, wissenschaftlich fundierten Maßnahmen. Diätetik ist die Lehre von der Zusammensetzung der Nahrung, sowie von der Ernährung in besonderen Lebenssituationen, zum Beispiel bei Erkrankungen, im Alter oder während der Schwangerschaft. Die Ernährungstherapie im Immanuel Krankenhaus Berlin wird bei ernährungsabhängigen Erkrankungen und krankheitsbedingten Ernährungsproblemen eingesetzt und verfolgt ein individuelles Therapieziel basierend auf einem individuellen Therapieplan.

Dies erfordert entsprechende Qualifikationen, sowie die Kenntnisse über Risiken und Grenzen und eventuell ergänzend eine Kooperation mit anderen Therapeuten. In unserem Haus wird die Ernährungshterapie von diätetisch geschultem, qualifiziertem Personal durchgeführt, d.h. von Diätassistentinnen und Diätassistenten oder Ökotrophologinnen und Ökotrophologen. In der Ernährungsberatung wird zunächst eine kurze Anamnese durchgeführt, sodass der IST-Zustand festgestellt werden kann. Hier reflektiert die Patientin oder der Patient sein Ernährungsverhalten. Auf diese Weise kann ganz individuell auf jeden Menschen eingegangen und anhand des aktuellen Ernährungsstatus beraten werden. Im weiteren Verlauf der Beratung werden dann einzelne Punkte zusammen mit der Patientin oder dem Patienten modifiziert, sowie die praktische Umsetzung besprochen.

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Die Wurzeln der Ernährungstherapie

Die Ernährungstherapie ist eine sehr alte Therapieform. Ihre Anfänge finden sich bereits in der Antike. Schon der griechische Arzt Hippokrates (um 460 v.Chr.) beschrieb diätetische Empfehlungen und gründete eine medizinische Schule. Hier wurde eine zeitlos gültige Gesundheitslehre entwickelt: die Diaita, was übersetzt „gesunde Lebensweise“ bedeutet.

Traditionell weltanschauliche Kostformen wie beispielsweise die Anthroposophie oder die fernöstliche ayurvedische Ernährungsweise, die chinesische Lehre von den fünf Elementen oder die Makrobiotik bieten ihren Anhängern über Ernährungsfragen hinaus eine komplette Lebensphilosophie an, die die Ernährung in ein ganzheitliches System einbettet.

Ayurveda
Ayurveda wird in Indien seit mehr als 5000 Jahren praktiziert. Es handelt sich dabei um ein ganzheitliches Gesundheitssystem unter dem man eine Heilkunde versteht, die dem Gesunden hilft, „seine Gesundheit zu erhalten und dem Kranken, sie wiederzuerlangen“ (V. Lad: Das Ayurveda-Heilbuch). Kernstück der ayurvedischen Ernährung sind eine typgerechte Auswahl und Verträglichkeit der Nahrungsmittel. Grundsätzlich wird eine vegetarische Ernährung als die Gesündeste angesehen. Allerdings orientiert sich Ayurveda an den Konstitutionsbedürfnissen. Für jeden Konstitutionstyp (Vata, Pitta oder Kapha) gibt es eine typgerechte Ernährung.

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15. Januar 2016

Vegetarisch/Vegan als Präventivmedizin

Dr. med. Christian Kessler, Funktionsoberarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, über den medizinischen Nutzen von fleischloser und pflanzenbasierter Ernährung.

»Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein!«
Hippokrates von Kos, griechischer Arzt (460-370 v. Chr.)
 

Bei der Ernährungstherapie in der Naturheilkunde setzen wir auf Individualität, Bewusstseinsänderung und Emotionalität, anstatt auf Rationalität und reine Wissensvermittlung. Unser Angebot erstreckt sich über diverse Entlastungskostformen und Fasten-therapie bis hin zu konkreten Ernährungsempfehlungen bei Unverträglichkeiten, Allergien und Kombination mehrerer Erkrankungen.

Folgende ernährungsabhängige Erkrankungen werden behandelt:

  • Adipositas
  • Diabetes mellitus
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Gicht
  • Fettleber und Leberzirrhose
  • Lebensmittelintoleranzen
  • Mangelerkrankungen allgemein und Struma
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»Nichts wird von Dämonen bewirkt. Jeder kann zaubern, jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er denken kann, wenn er warten kann, wenn er fasten kann.«
Hermann Hesse, Siddartha (1877-1962)

Heilfasten

Eine unserer Therapien ist das Fasten. Unter Fasten verstehen wir den freiwilligen und bewussten Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit. In allen Kulturen der Welt hat Fasten eine lange Tradition und auch im Christentum wurde regelmäßig gefastet.

In der Naturheilkunde bieten wir das Saftfasten nach O. Buchinger, die hierzulande wohl bekannteste Form, mit Säften, Brühen und Wasser an, aber auch Varianten wie z. B. Schleimfasten.

In einem wöchentlich stattfindenden Fastengespräch werden unsere Patientinnen und Patienten umfassend über Bedeutung, Wirkungen und Verlauf ihrer Fastenzeit informiert. Alle unsere Fastenpatientinnen und Fastenpatienten können sich einer umfassenden ärztlichen Betreuung gewiss sein.

Wie wirkt Fasten?

Durch die einsetzenden Stoffwechselveränderungen erreichen wir beispielsweise:

  • Entzündungshemmung
  • Regulierung von Blutdruck und Blutfettwerten
  • Ausscheidung von eingelagerten Giftstoffen
  • Ausscheidung von Wasser, Eiweiß und Salz
  • Verbessertes Hautbild und gestrafftes Bindegewebe

Der Körper muss außerdem keine Verdauungsarbeit mehr leisten und wird entlastet. Dadurch ist mehr Energie für Heilungs- und Regenerationsprozesse frei. Unter Umständen kann eine Medikamenteneinnahme reduziert werden. Der Körper erfährt eine bessere Beweglichkeit. Durch die „nebenbei“ eintretende Gewichtsreduktion haben Patientinnen und Patienten die Chance, nach dem Fasten ihr Essverhalten bewusst zu verändern.

 

Fasten stärkt aber nicht nur den Körperund und beugt so ernährungsabhängigen Krankheiten vor, Fasten stärkt auch den Geist und die Seele. Nicht nur die körperliche Wahrnehmung wird verbessert, auch die innere Wahrnehmung steigt. Wir erkennen plötzlich klarer, was uns gut tut und was nicht. Neue Impulse für einen bewussteren Lebensstil werden gesetzt. Eines ist Fasten in jedem Fall: ein persönlicher Gewinn!

 
26. Oktober 2016

Welche Wirkung hat Fasten auf den Körper?

Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, über die Ziele und Ergebnisse von Fastenkuren auf die körperliche Gesundheit.

 
 
 
 
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