Stoffwechselerkrankungen
Fettstoffwechselerkrankungen umfassen eine Gruppe an Erkrankungen, die Änderungen in den Blutfettwerten hervorrufen. Cholesterin ist lebenswichtig für den Aufbau der Zellen. Ist der Fettstoffwechsel gestört, kann es sich jedoch an den Gefäßinnenwänden ablagern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
Was sind Stoffwechselerkrankungen?
Fett dient dem Körper als Energielieferant und wandert im Blut zu den verschiedenen Zellen. Da Fette nicht wasserlöslich sind, binden sie sich für diesen Transport im Blut an Eiweiße, die sogenannten Lipoproteine. Gibt es davon jedoch ein Überangebot, wird der Fettstoffwechsel gestört. Die häufigsten Stoffwechselstörungen hierzulande sind Erhöhungen der Blutfette, insbesondere des Cholesterins, manchmal zusätzlich auch der sogenannten Neutralfette (Triglyceride). Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen treten häufig gemeinsam auf.
Mögliche Ursachen für eine Stoffwechselstörung sind:
- angeborene, genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung
- falsche Ernährung
- Übergewicht
- metabolisches Syndrom
- andere Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion oder Lebererkrankungen
- Einnahme von Medikamenten wie Cortison oder Entwässerungsmittel
Welche Symptome und Risiken treten auf?
Gewöhnlich rufen Fettstoffwechselstörungen keine bestimmten Beschwerden hervor und bleiben so lange unentdeckt. Trotzdem handelt es sich dabei um eine ernstzunehmende Erkrankung, die letztlich zu schweren Erkrankungen führen kann.
Mögliche Anzeichen für eine Stoffwechselerkrankung:
- erhöhter Blutfettspiegel
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, arterielle Durchblutungsstörungen
- gelbliche Knötchen in der Haut an Augen, Ohren, Armen oder Knien
Mögliche langfristige Folgen eines gestörten Fettstoffwechsels können sein:
- Arteriosklerose, d. h. eine Verengung und Versteifung der Blutgefäße
- erhöhte Gefahr von Blutgerinnselbildung
- erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
Hippokrates von Kos, griechischer Arzt (460 bis etwa 377 v. Chr.)

Therapie der Stoffwechselstörung
In der Naturheilkunde steht naturgemäß die Ernährungstherapie an erster Stelle, gefolgt von mehr Bewegung und einigen pflanzlichen Therapien, v. a. Artischocke und Flohsamenschalen. Dosierung und Beratung über qualitätsgesicherte Produkte gehören in die Hand des ärztlichen Fachmanns.
Die wichtigsten Behandlungsansätze von Fettstoffwechselerkrankungen sind:
- Ernährungstherapie
- Bewegungstherapie
- Lebensstiländerung, z. B. rauch- und alkoholfrei leben
- Pflanzenheilkunde
Ernährungstherapie
Ernährungsberatung ist für alle Patienten im vollstationären Therapieverfahren obligatorisch, bei Bedarf ergänzt durch Einzelberatungen. Hier kann sich auch eine Fastentherapie günstig auf die Fettstoffwechselstörung auswirken. In der Tagesklinik wird ein Tag in der Lehrküche angeboten, um selbst die Zubereitung geeigneter Speisen zu erlernen. Für ambulante Patienten kann Ernährungsberatung gegen eine geringe Eigenbeteiligung rezeptiert werden.
Bewegungstherapie
Die Förderung der körperlichen Aktivität steht auch immer ganz weit vorne. Wo Arthrose, Rückenschmerzen, Übergewicht oder Motivationsmangel dies zu verhindern scheinen, müssen entsprechende Therapieangebote gleichzeitig verordnet werden.
Fasten im Alltag
Prof. med. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin, über das Zusammenwirken von Medikamenteneinnahme, Beruf, Familie und Fasten im Alltag sowie über die Förderung und Hemmung der Bildung von Entzündungsstoffen im Körper.

Kombiniert man alle diese Maßnahmen, lässt sich oft allein dadurch ein befriedigendes Profil der Fettsäuren im Blut erreichen. Gerade im Fall von Stoffwechselerkrankungen muss man auch die Grenzen der Naturheilverfahren berücksichtigen. Zum einen gibt es auch starke genetische Einflüsse auf den Cholesterinstoffwechsel, die sich durch Naturheilverfahren nur bedingt aushebeln lassen. Dann sind entsprechende Medikamente zusätzlich indiziert.
Außerdem gibt es Patienten mit sehr hartnäckigen Fettstoffwechselstörungen, die auf all diese Maßnahmen praktisch überhaupt nicht ansprechen. Dann bleibt leider nur der Weg zum chemischen Fettsenker.