Naturheilkundliche Strategien bei Magen-Darm-Erkrankungen
Zu den in der Naturheilkunde am häufigsten behandelten Magen-Darm-Erkrankungen gehören: Reizdarm, Reizmagen, Sodbrennen/ Entzündungen der Speiseröhre und die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
Integratives gastro-enterologisches Behandlungskonzept
Das Konzept unserer Abteilung sieht ein komplexes, den individuellen Bedürfnissen des Patienten und eine Behandlung in der naturheilkundlichen Tagesklinik. Bei einer Verschlechterung der Symptome bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen können auch im Rahmen einer stationären Aufenthaltes behandelt werden.
Nach einer ausführlichen Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte), Ernährungsanamnese, Sichtung aller Befunde und des Krankheitsverlaufes und einer klinischen Untersuchung erhält der Patient oder die Patientin eine eigens auf ihn abgestimmte Behandlung.
Dafür stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung
- Ernährungsberatung und Hilfe bei der Ernährungsumstellung
- Mikrobiologische Therapie
- Pflanzliche Stoffe
- Physikalische Therapie
- Neuraltherapie, Akupunktur
- Heilerde
Ernährungsberatung und Hilfe bei der Ernährungsumstellung
z. B. mediterrane Kost, modifizierte Vollwertkost, Kostformen aus dem Bereich der fernöstlichen Medizin, das Konzept der wärmenden Kost, laktosearme Kost, fruktosearme Kost, histaminarme Kost bis hin zur glutenfreien Kost u. a. Häufig erscheint es sinnvoll, eine Kostumstellung durch ein Heilfasten einzuleiten. Dabei kommen das Buchinger-Fasten, das modifizierte Fasten nach Buchinger, die milde Ableitungsdiät nach F. X. Mayr und Allergenarme Kostformen wie die Kartoffel-Reis-Butter-Diät zur Anwendung. Der langfristige Erfolg solch eines Heilfastens hängt ganz wesentlich von der Ernährungsweise nach dem Fasten ab. Hier kommt es darauf an, das Erlernte und Erfahrene auch im häuslichen alltäglichen Umfeld umzusetzen und langfristig beizubehalten, individuell ermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu beachten und auch die Bedingungen für eine gesunde und typentsprechende Ernährung zu schaffen. Ein erfolgreiches Heilfasten kann in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten/ der Patientin und unter Beachtung der Kontraindikationen (Zustände, die das Fasten nicht erlauben) ein bis zweimal pro Jahr für einen Zeitraum von 5 bis 10 Tagen durchgeführt werden.
Mikrobiologische Therapie
An einer gesunden Verdauungsfunktion haben die zahlreichen im Darm lebenden Mikroorganismen einen erheblichen Anteil. Daneben sind sie für ein funktionierendes Immunsystem von Bedeutung. Wir beraten unsere Patientinnen und Patienten bezüglich Ernährung, gegebenfalls nötiger Nahrungsergänzung und gegebenfalls Arzneitherapie. Dabei kommen Präbiotika (sog. Ballaststoffe, die gesunden Darmbakterien als Nahrung dienen) und Probiotika (lebende Mikroorganismen) zur Anwendung, deren Kosten die gesetzlichen Krankenkassen nicht übernehmen. Bei der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulzerosa ist durch Studien die remissionserhaltende (Krankheitsstillstand-erhaltende) Wirkung von einem speziellen Probiotikum (Mutaflor®)erwiesen. Unsere Abteilung hat langjährige Erfahrungen mit der mikrobiologischen Therapie, auch über die Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen hinaus.
Literaturhinweise
H. Lützner
Wie neugeboren durch Fasten, GU-Verlag
H. Lützner
Richtig essen nach dem Fasten, GU-Verlag
E. Schott
Weihrauch, ISBN:3899010132