Thermotherapie
Eine Behandlung mit Ganzkörperkälte oder -wärme lindert Schmerzen, hemmt Entzündungsprozesse und aktiviert durch die gezielte Reizung die Selbstheilungskräfte des Körpers.
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Ganzkörper-Kältetherapie
Das Prinzip der Behandlung beruht dabei insbesondere auf der Anwendung eines intensiven Reizes auf einer großen Hautoberfläche, wodurch im Körper zahlreiche schmerz- und entzündungshemmende Mechanismen in Gang gesetzt werden. Hinzu kommt die Wirkung durch die Kälte selbst, also durch Abkühlung des Gewebes, die aber nur die Haut und oberflächliche Strukturen betrifft. Keinesfalls kommt es zur Abkühlung des ganzen Körpers, dieses wird durch Regelungsmechanismen des Körpers verhindert.
Die Ganzkörperkältetherapie ist bei strenger Beachtung einiger Voraussetzungen sicher und praktisch nebenwirkungsfrei. Ob die Behandlung für Sie geeignet ist stellt Ihr behandelnder Arzt bei der Aufnahmeuntersuchung fest. Während der Therapie in der Kältekammer kommt es häufig zum Anstieg des Blutdrucks, die aber bei normalen Ausgangswerten nicht gefährlich ist. Ist der Blutdruck allerdings schon vor der Behandlung deutlich erhöht, sollte sicherheitshalber keine Ganzkörperkältetherapie erfolgen.
Ablauf einer Anwendung in der Kältekammer
Um eine optimale Wirkung des Kältereizes auf einer möglichst großen Körperoberfläche zu ermöglichen, sollten Sie während der Behandlung nur Badebekleidung tragen. Zudem werden die besonders kälteempfindlichen Ohren, die Nase, Hände vor Kälteschäden geschützt durch Stirnband, Mundschutz und Handschuhe. Bitte bringen Sie ein Stirnband, eine Mütze und Handschuhe mit. Zum Schutz der Füße ziehen Sie bitte warme Socken und feste Schuhe an. Sollte es trotzdem zu Hautreizungen durch die Kälteanwendung kommen, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Stationsarzt.
Nach entsprechender Einweisung erfolgt die Akklimatisierung zunächst in einer Vorkammer bei -60°C, bevor Sie dann die Hauptkammer betreten, in der Temperaturen zwischen -90°C und -110°C herrschen. Die Behandlungszeit liegt zwischen 90 und 180 Sekunden. Während dieser Zeit sollten Sie sich langsam in der Kältekammer bewegen. Zu schnelle Bewegungen mit Armen und Beinen sorgen für eine zu starke lokale Abkühlung und sollten unbedingt vermieden werden. Zudem ist es wichtig, ruhig zu atmen. Auch wenn es zu Nebelbildung kommt, ist immer genug Atemluft vorhanden. Die Behandlung wird fortlaufend durch einen Physiotherapeuten überwacht, der Ihnen auch die Behandlungszeit mitteilt und den Sie jederzeit ansprechen können. Die Türen sind jederzeit auch von innen zu öffnen. Nach der Therapie sollten Sie sich bewegen und die meist sofort einsetzende schmerzlindernde Wirkung der Kältetherapie ausnutzen. Erst nach der spürbaren Wiederaufwärmung sollten Sie etwas ruhen. Bis zwei Stunden vor und nach der Kältekammerbehandlung sollten keine Wärme- oder Wasseranwendungen erfolgen. Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich bitte an uns oder Ihren Arzt.
Ganzkörper-Hyperthermie
Die Ganzkörper-Hyperthermie, auch Ganzkörper-Überwärmung, ist ein in der Naturheilkunde bewährtes Therapieverfahren zur Behandlung verschiedener rheumatischer Erkrankungen, Schmerzsyndrome und weiterer internistischer Erkrankungen wie Reizdarm oder Bluthochdruck. Ziel der Hyperthermiebehandlung ist die tiefe Erwärmung des Körpers und damit auch die leichte Anhebung der Körperkerntemperatur im Sinne eines sanften „künstlichen Fiebers“. Durch herkömmliche Methoden wie Sauna oder Vollbäder ist dies nur durch sehr lange und dadurch meist unangenehme Wärmephasen möglich.
Am Immanuel Krankenhaus Berlin wurde ein neuartiges Verfahren zur Ganzkörperhyperthermie etabliert, die Infrarot-A-Hyperthermie nach Ardenne. Hierbei liegt der Patient während der Behandlung bequem auf einer Liege, während von unten wassergefilterte Infrarotlampen eine tiefe Wärmestrahlung ermöglichen. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 30 Minuten, anschließend wird eine Ruhephase von einer Stunde empfohlen.
Wann wird Hyperthermie eingesetzt?
Die Hyperthermiebehandlung wird am Immanuel Krankenhaus Berlin stationär durchgeführt. Eine Anwendungshäufigkeit 2 mal wöchentlich wird empfohlen.
Die Hyperthermie als Verfahren zur Behandlung onkologischer Erkrankungen wird am Immanuel Krankenhaus Berlin nicht eingesetzt.
Wir bieten die Behandlung bei folgenden Krankheitsbildern an:
- Fibromyalgie: Für die Fibromyalgie, d. h. Weichteilrheuma, haben sich wiederholte Hyperthermiebehandlungen als sehr wirksamer Behandlungsansatz erwiesen.
- Morbus Bechterew, Sklerodermie und andere rheumatologische Erkrankungen
- Reizdarmsyndrom
- therapieresistenter Bluthochdruck