Ausleitende Verfahren
Die ausleitenden Verfahren haben ihren Ursprung im alten Griechenland und römischen Reich, sind aber auch stark beeinflusst von der traditionellen arabischen und indischen Medizin.
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Nach einer Tradition von über 2000 Jahren in verschiedenen Regionen der Welt haben sie sich auch heute noch erfolgreich in verschiedenen Medizinbereichen durchgesetzt. An der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin werden ständig weitere wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise zu den ausleitenden Verfahren durchgeführt.
Wir bieten folgende Therapiemethoden der ausleitenden Verfahren an
- Blutegeltherapie
- Trockenes und blutiges Schröpfen
- Aderlass
- Heilfasten und darmausleitende Verfahren
Schwerpunkte der Indikationen sind
- Schmerzhafte Arthrosen des Kniegelenkes, Schultergelenkes, Sprunggelenkes, Handgelenkes und der Facettengelenke
Die Wirksamkeit der Blutegeltherapie ist hier vielfach belegt. Es kommt häufig zu einer mehrere Monate anhaltenden Schmerzlinderung und Funktionsbesserung nach einer ein- bis zweimaligen Blutegeltherapie. - Chronische Rückenschmerzen
Hier werden erfolgreich die Blutegeltherapie, das trockene und blutige Schröpfen angewendet. - Chronische Sehnen- und Bänderentzündungen
Insbesondere bei Tennis-Ellenbogen, Golf-Ellenbogen ist die Wirksamkeit der Blutegeltherapie belegt. - Karpaltunnelsyndrome
Die Wirksamkeit des blutigen Schröpfens am Schulterdreieck ist als erfolgreiche Methode bei Karpaltunnelsyndromen belegt. - Rheumatoide Arthritis
Die Wirksamkeit der Heilfasten-Therapie ist wissenschaftlich belegt. - Fibromyalgie, Weichteilrheumatismus
In vielen Fällen ist hier die Heilfastentherapie wirksam. - Bluthochdruck und Metabolisches Syndrom
Die Wirksamkeit des Aderlasses ist durch Studien gesichert. Darüber hinaus ist die Heilfastentherapie sowohl für Bluthochdruck als auch für beginnende Zuckerkrankheit wirksam.
Neben den ausleitenden Verfahren kommen auch als Gegenreizverfahren die Akupunktur sowie die Nadelreizmatte bei allen chronischen Schmerzen bei therapieresistenten Fällen zur Anwendung.
Blutegel-Therapie
Die medizinische Behandlung mit Blutegeln wird seit Jahrtausenden in den verschiedensten Kulturen der Welt angewandt. Unter Anderem in der Traditionellen Chinesischen Medizin, der indischen Ayurveda-Medizin, aber auch in der alten griechischen und römischen Medizin wurden Blutegel vielfältig bei verschiedensten Erkrankungen mit Erfolg eingesetzt. Erst in den letzten Jahren gelang es allerdings, die Wirksamkeit der Blutegel auch mit modernen wissenschaftlichen Methoden zu überprüfen und zu bestätigen und auch die Wirkungsweise zu verstehen.
Wirksamkeit von Blutegel
Wofür sind Blutegel am besten wirksam?
Nach derzeitiger wissenschaftlicher Datenlage sind vor allem folgende Indikationen geeignet für eine Blutegel-Therapie
- Arthrose-Schmerzen, vor allem Kniearthrose, Hand-, Daumengrundgelenkarthrose, Schultergelenk- und Sprunggelenk-Arthrose)
- Sehnen- und Weichteil-Schmerzen und Entzündungen wie zum Beispiel Tennis-Ellenbogen, Schultergürtel-Schmerzsyndrome
- Chronische Rückenschmerzen
- Schmerzsyndrome durch Gürtelrose
Nicht alle diese Indikationen sind gleichermaßen durch wissenschaftliche Daten belegt. Allerdings zeigen die Ergebnisse unserer Studien zunehmend, dass die Blutegel-Therapie eine insgesamt wirksame Therapie chronischer Schmerzsyndrome darstellt. Interessanterweise hält die Wirkung einer Blutegel-Therapie auch nach nur einmaliger Anwendung mehrere Wochen bis Monate, zuweilen auch länger als ein Jahr an. Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Verfahren, die regelmäßig wiederholt werden müssen. Herausragend ist auch das Ausmaß der schmerzlindernden Wirkung der Blutegel. Meistens kommt es zu einer ausgeprägten Schmerzlinderung und nicht nur zu einer leichten Besserung, wie es vielfach bei anderen Verfahren der Fall ist.
- Wie läuft eine Blutegel-Behandlung ab?
- Welche Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind bekannt?
- Wir funktioniert die Blutegel-Therapie?
- Werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen?
Wie läuft eine Blutegel-Behandlung ab?
In einem Vorgespräch werden die möglichen Nebenwirkungen oder Kontraindikationen der Blutegel-Therapie besprochen, und es erfolgt eine Untersuchung der zu behandelnden Erkrankung. Für die dann an einem späteren Tag stattfindende Blutegel-Therapie muss ein Zeitraum von zwei bis drei Stunden eingeräumt werden. Die Blutegel saugen je nach „Tagesform“ 45 Minuten bis 90 Minuten an der Bissstelle. Der Biss der Blutegel wird kaum bemerkt bzw. ähnelt einem Insektenstich. Nach dem Abschluss des Saugvorganges fallen die Blutegel satt ab. An der Bissstelle kann es für viele Stunden noch etwas nachbluten. Deswegen wird ein dicker und wattierter Verband aufgelegt. Am Tag der geplanten Blutegel-Behandlung sollten kein Parfum und keine Seife auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen werden. Es sollte auf leichte Kleidung geachtet werden. Auch sollte für den Rest des Tages keine anstrengende Tätigkeit mit der behandelten Extremität erfolgen.
Welche Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind bekannt?
Die Blutegel-Therapie ist in der Regel sehr gut verträglich. Oft kommt es aber ein bis drei Tage nach der Behandlung an der örtlichen Bissstelle zu Juckreiz. Dieser Juckreiz spricht gut auf Kühlung an und vergeht nach wenigen Tagen. Selten kann es zu einer Einblutung bzw. zu einem Bluterguss kommen. Selten kann auch eine länger dauernde Blutung auftreten, die dann mit einem Druckverband gestillt werden muss. Die Blutegel-Bissstellen können über ein bis zwei Wochen noch deutlich rot sichtbar sein. Manchmal sind minimale Mercedesstern-artige weiße Narben an der Blutegel-Bissstelle erkennbar. Eine mögliche Nebenwirkung wie eine bakterielle Infektion der Haus ist in seltenen Fällen möglich. Die Behandlung dieser Komplikation besteht in der Gabe einer systemischen oralen antibiotischen Therapie.
Wie funktioniert die Blutegel-Therapie?
Der genaue Wirkmechanismus der Blutegel-Therapie ist noch nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass im Speichel der Blutegel sich über 50 bioaktive pharmakologische Substanzen befinden, die jeweils schmerz- und entzündungslindernde Wirkungen haben. Da die Blutegel gleichzeitig die Blutgerinnung hemmen und einen Stoff in das Gewebe abgeben, der die gute Ausbreitung der anderen Substanzen bewirkt, ist vorstellbar, dass die vielen pharmakologisch aktiven Substanzen auch tiefe Schichten der Muskulatur und der Gelenke erreichen. Darüber hinaus haben die Blutegel vermutlich einen Placebo-Effekt und auch einen sogenannten antinocizeptiven Effekt, so wie er auch bei der Akupunktur beschrieben ist.
Werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen?
Bei der ambulanten Behandlung müssen die Kosten selber getragen werden. Bitte sprechen Sie uns für genauere Informationen dazu an.