Neue Ernährungsformen begleitend zur Chemotherapie bei gynäkologischen Krebserkrankungen – eine randomisierte kontrollierte 2-armige Interventionsstudie mit zusätzlicher Beobachtungs-Kontrollgruppe
Mit Hilfe dieser Studie sollte der mögliche Nutzen von zwei verschiedenen spezifischen Ernährungsformen begleitend zur Chemotherapie untersucht werden.
Kontakt
Ist bei Ihnen eine Chemotherapie einer Krebserkrankung der Eierstöcke (Ovarialcarcinom) oder der Brust (Mammacarcinom) geplant?
Für eine wissenschaftliche Untersuchung (Studie) suchten wir Patientinnen mit Brust- oder Eierstockkrebs, die sich einer Chemotherapie unterziehen werden. Es gibt Hinweise darauf, dass durch spezielle Ernährungsformen die Verträglichkeit und möglicherweise auch die Wirksamkeit einer Chemotherapie verbessert werden können. Mit der Studienteilnahme boten wir Frauen die Möglichkeit, während ihrer Chemotherapie unter professioneller Anleitung eine begleitende Ernährungstherapie durchzuführen.
Es war wichtig, vor Beginn der Chemotherapie mit uns Kontakt aufzunehmen. Unter einer schon laufenden Chemotherapie konnten man leider nicht eingeschlossen. Wir ermöglichten einen kurzfristigen Termin in unserer Ambulanz, an dem wir Ihre Eignung für die Studie prüften und Teilnehmerinnen ausführlich auf die Ernährungsumstellung vorbereiteten. Sie erhielten eine persönliche Anleitung bei erfahrenen Ernährungsberaterinnen und schriftliches Informationsmaterial.
Aufwand und Dauer der Studie
In zwei verschiedenen Ernährungsgruppen (Zuteilung per Zufallsprinzip) wurden Studienpatientinnen von einem Ernährungsberater umfangreich über die genauen Empfehlungen zu den spezifischen Ernährungsformen geschult und erhielten schriftliche Unterlagen. Wenn gewünscht, konnten Teilnehmerinnen auch in terminlicher Abstimmung mit der Chemotherapie an persönlichen Beratungen einzeln oder in kleinen Gruppen am Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee teilnehmen. Darüber hinaus stand ihnen eine telefonische Auskunft zu Ernährungsfragen zur Verfügung.
Die Auswirkungen auf die Verträglichkeit der Chemotherapie und die Lebensqualität untersuchten wir hauptsächlich mit Fragebögen, Verlaufsdaten der Chemotherapie und Laborergebnissen.
Die strukturierte Erhebung der Lebensqualität, Stimmung, Fatigue und möglicher unerwünschter, durch die Chemotherapie bedingter, Wirkungen erfolgte zur Einschlussuntersuchung sowie
- bei dreiwöchentlichem Zyklus: jeweils 1 – 3 Tage vor und 7 Tage nach der Chemotherapie,
- bei wöchentlicher Chemotherapie: 1 – 3 Tage vor der Chemotherapie sowie einmalig 7 Tage nach dem letzten Zyklus.
Bei einem Teil der Patientinnen wurde im Rahmen von 45-minütigen Gruppeninterviews nach der Chemotherapie erfragt, wie die Ernährungsinterventionen persönlich eingeschätzt und bewertet werden.
Wollten Teilnehmerinnen insgesamt lieber Ihre normale Ernährung weiterführen, baten wir sie ausschließlich an der Studiendokumentation ihres Wohlbefindens und der Lebensqualität teilzunehmen.
Wie profitierten Studienpatientinnen von der Studie?
Alle Teilnehmerinnen der Ernährungstherapie-Gruppen erhielten eine möglicherweise wirksame Begleittherapie zur Chemotherapie. Patientinnen der Kontrollgruppe wurden bezüglich ihres Befindens und der Lebensqualität zusätzlich sorgfältig dokumentiert.
Wer konnte an der Studie teilnehmen?
An dieser Studie teilnehmen konnten Patientinnen, wenn die folgenden Voraussetzungen zutreffen:
- An der Studie konnten Patientinnen im Alter von 18 bis 75 Jahren mit gesicherter Tumorerkrankung der Eierstöcke oder der Brust teilnehmen,
- bei denen eine Chemotherapie mit mindestens 4 Behandlungseinheiten geplant war.
- Es konnten nur Patientinnen eingeschlossen werden, die in einem der u. g. Zentren behandelt werden.
Wer durfte leider nicht teilnehmen?
Patientinnen konnten nicht an dieser Studie teilnehmen, wenn eines der folgenden Ausschlusskriterien zutrifft:
- bestehendes Untergewicht (Body-Mass-Index kleiner als 20 kg/m²) oder eine Gewichtsabnahme über mehr als 3 kg bzw. 5 kg in den letzten 1 bzw. 3 Monaten
- vorbestehende Essstörung (z. B. Magersucht, Bulimie)
- stark fortgeschrittene Tumorerkrankung mit deutlicher Einschränkung der Mobilität und der Gesamtvitalität oder andere schwerwiegende Begleiterkrankung
Weitere Ein- und Ausschlusskriterien klärten wir gern in einem persönlichen Telefonat mit Ihnen.
Die Studie befindet sich in der Auswertungsphase. Eine Teilnahme ist daher nicht mehr möglich.
Details zur Studie
- individuelle ernährungstherapeutische Begleitung bei Brust- oder Eierstockkrebs
- Ernährungsumstellung während der Chemotherapie zur Verbessung der Verträglichkeit
- Expertenwissen aus neuesten Erkenntnissen klinischer Studien sowie der traditionellen Naturheilkunde
Studiensteckbrief
Titel: Neue Ernährungsformen begleitend zur Chemotherapie bei gynäkologischen Krebserkrankungen
Indikation: Krebserkrankung der Eierstöcke (Ovarialcarcinom) oder der Brust (Mammacarcinom)
Verfahren: Neue spezielle Ernährungsformen
Beginn: Juni 2017
Status: in der Auswertung
Projektleitung: Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Immanuel Krankenhaus/ Charité – Universitätsmedizin Berlin
Studienarzt: Dr. med. Daniela Liebscher, Dr. med. Michael Jeitler