Meditation bei chronischen Nacken- und Halswirbelsäulenschmerzen
Randomisiert-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit von Meditation bei chronischen Nacken- und Halswirbelsäulenschmerzen vor allem verursacht durch erhöhte Stressbelastung
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Chronische Nackenschmerzen betreffen einen relevanten Teil der Bevölkerung. Nach Daten jüngster Erhebungen sind in Deutschland zwischen 13 und 22% der Bevölkerung von chronischen Schmerzen und Beschwerden in der Halswirbelsäulen- und Nackenregion betroffen.
Unterschieden werden akute, subakute und chronische Nackenschmerzen. Als akut gelten Nackenprobleme dann, wenn sie nicht länger als sechs Wochen anhalten. Wiederholte oder länger als sechs Wochen andauernde Nackenschmerzen werden als subakut bezeichnet. Nach zwölf Wochen werden sie als chronisch eingestuft. Die Behandlung chronischer Nackenschmerzen ist schwierig. Die Ursachen von Nackenschmerzen sind vielfältig. Eine Rolle spielen ungünstige Arbeitshaltungen (z.B. Computerarbeitsplatz), Fehlhaltungen und muskuläre Schwäche, mangelnde Bewegung und v. a. auch Stress.
Eine erhöhte Stressbelastung ist eine der medizinisch bedeutsamsten Folgen der gesellschaftlichen Modernisierung. Verdichtung von Arbeitsabläufen, erhöhte Mobilität, multimediale Kommunikation und die Beschleunigung von Prozessabläufen bewirken für die meisten Menschen vermehrten Stress. Während ein gewisses Maß an Stress (Eustress) für den menschlichen Organismus Vorteile bietet, führt eine dauerhafte unkontrollierte Stressbelastung zu negativen gesundheitlichen Folgen (Distress).
Für zahlreiche Erkrankungen ist eine schädliche Wirkung von Stress inzwischen wissenschaftlich gesichert. Nach Umfragen empfinden 8 von 10 Deutschen ihr Leben als stressig, jeder Dritte steht unter Dauerstress. Zwei Drittel aller Vielgestressten leiden unter Verspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen. Hauptursachen des negativen Stresses sind beruflicher Stress, finanzielle Sorgen und Ärger im Straßenverkehr.
Unter den zahlreichen vorhandenen Methoden zur Stressreduktion ist die Meditation eine der bekanntesten. Meditation ist einfach zu erlernen und kann ohne großen Aufwand häuslich durchgeführt werden. Bisherige Studien konnten zeigen, dass Meditation bei Bluthochdruck oder nach Herzinfarkt günstige medizinische Wirkungen hat. Mit diesem Forschungsprojekt wurde untersucht, ob Meditation eine geeignete und wirksame Maßnahme bei chronischen Nackenschmerzen und bestehendem Stress darstellt.
Beginn: 2009-2010
Status: abgeschlossen
Kooperationspartner: Karl- und Veronica Carstens Stiftung Meditationszentrum Prenzlauer Berg
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Michalsen
Forschende: Prüfärztin: L. Meier; Studienassistentin: S. Saalfeld; Biometrie: Dipl.-Stat. Rainer Lüdtke, Bereich Biometrie, Karl- und Veronica Carstens Stiftung; Doktorand: Michael Jeitler (cand. med.)