Naturheilkundliche Therapie als Online-Angebot bei Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Syndrom – eine randomisiert-kontrollierte mixed-methods Studie
Leiden Sie an einer chronischen Erschöpfung auf Grund eines Post-COVID-Syndroms? Wollen Sie aktiv mit Hilfe von naturheilkundlichen Verfahren auf Ihr psychisches und körperliches Wohlbefinden Einfluss nehmen? Mit dieser Studie soll die Wirksamkeit naturheilkundlicher Therapie zur Verringerung von Erschöpfungszuständen bei einem diagnostizierten Post-COVID-Syndrom untersucht werden.
Kontakt
Immanuel Krankenhaus Berlin Innere Medizin - Naturheilkunde
Am Kleinen Wannsee 5 D
14109 Berlin-Wannsee
Naturheilkundliche Studien und wissenschaftliche Forschung
Es ist bereits wissenschaftlich erfolgreich untersucht worden, dass evidenzbasierte naturheilkundliche Interventionen die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit einem Erschöpfungssyndrom (Fatigue), z.B. nach einer Krebserkrankung, verbessern können. Wir wollen auf Grund der aktuell hohen Relevanz bezüglich der Langzeitfolgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion untersuchen, ob naturheilkundliche Therapien auch bei einem Post-COVID-Syndrom sich als effektiv erweisen.
Hierzu bieten wir Ihnen die Teilnahme an einer zehnwöchigen Studienintervention an: Der Ablauf der Studie findet in zwei Gruppen statt. Die Zuteilung zu einer Gruppe im Rahmen der Studie ist zufällig:
Teilnehmende der Interventionsgruppe erhalten ein 10-wöchiges naturheilkundliches Online-Therapieprogramm, welches in einem multiprofessionell geleiteten Online-Gruppensetting einmal pro Woche über bis zu 180 Minuten (inkl. mehrerer Pausen) erfolgt. Dabei werden diverse naturheilkundliche Verfahren mit Schwerpunkt auf Übungspraxis und Selbsterfahrung vermittelt. Die erlernten Inhalte können Sie bei Ihnen zu Hause selbständig durchführen.
Teilnehmende der Kontrollgruppe sollen vorerst eine reine Routineversorgung unter ambulanter hausärztlicher Betreuung erhalten. Nach 4 Monaten bekommen Sie das Angebot, auch am naturheilkundlichen Programm der Interventionsgruppe teilzunehmen.
Aufwand und Dauer der Studie
Studienvisiten finden zu Beginn der Studie und danach in regelmäßigen Abständen per Videosprechstunde oder Telefon statt. Jeweils vor und nach der 10-wöchigen Intervention, sowie nach 4, 6 und 12 Monaten, werden die Teilnehmenden gebeten, Fragebögen zur Lebensqualität, zum psychischen und körperlichen Befinden zu beantworten. Zusätzlich soll einmal wöchentlich das Ausfüllen von Online-Tagebüchern (für jeweils ca. 5 Minuten) einmal pro Woche während der 10-wöchigen Intervention erfolgen.
Die Teilnehmenden der Interventionsgruppe erhalten gleich das 10-wöchige naturheilkundliche Online-Therapieprogramm. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe müssen etwa 4 Monate warten, um ebenfalls an der Intervention teilnehmen zu können.
Wie profitieren Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Studie?
Neben dem Erlernen von selbst durchführbaren naturheilkundlichen Verfahren könnte es möglicherweise zu einer Reduktion der Fatigue-Symptomatik kommen, was im besten Fall eine unbehinderte Wiederaufnahme von Alltagsaktivitäten und Arbeitstätigkeit sowie einer Erhöhung der Lebensqualität bedeuten könnte.
Wer kann an der Studie teilnehmen?
An der Studie teilnehmen können Sie, wenn die folgenden Punkte auf Sie zutreffen:
Alter zwischen 18 und 70 Jahren
bei Ihnen wurde die gesicherte Diagnose durch eine Ärztin / einen Arzt einer chronischen Fatigue als Post-COVID-Zustand gestellt
die akute SARS-CoV2-Infektion liegt mindestens 12 Wochen zurück (mit entsprechendem Nachweis via PCR-Test oder SARS-CoV2-Antikörper)
Sie leiden an mindestens 3 der genannten 7 Beschwerden:
1. Schlafstörungen,
2. Kopfschmerzen,
3. Gelenk-, Muskelschmerzen,
4. Angst und/oder Depression,
5. Gedächtnis-, Konzentrationsstörungen,
6. Verschlimmerung der Symptome schon nach geringer körperlicher, geistiger oder emotionaler Anstrengung,
7. Riechstörung bzw. Verlust des Geruchssinns
Sie sind bereit, sich nach dem Zufallsprinzip einer der zwei Gruppen zuteilen zu lassen
Sie sind technisch ausgerüstet, um online Fragebögen auszufüllen und an Online-Kursen teilzunehmen (Internetzugang mit der Möglichkeit, den Videokonferenzdienst Microsoft Teams zu nutzen)
Sie müssen bereit sein, jeweils vor und nach der 10-wöchigen Intervention sowie 4, 6 und 12 Monate nach der Intervention Fragebögen auszufüllen
Wer darf leider nicht teilnehmen?
Eine Teilnahme ist nicht möglich, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
Sie leiden an anderen Grunderkrankungen, die zu Symptomen einer chronischen Fatigue führen
Sie litten schon vor der SARS-CoV2 Infektion an einer ausgeprägten Erschöpfungssymptomatik
bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen
bei schwerwiegenden akuten oder chronischen Erkrankungen
bei Immobilität oder ausgeprägten Einschränkungen der Mobilität durch orthopädische, neurologische oder anderweitige medizinische Ursache
bei einer laufenden Opioidtherapie oder Opioidtherapie in der Woche vor Studienbeginn
bei regelmäßigem Gebrauch von Cannabinoiden oder anderen illegalen Drogen im Monat vor oder während der Studie
bei einem Neustart oder Abbruch einer Psychotherapie während der Studienteilnahme in den 6 Wochen vor Studieneinschluss
während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit
bei einem laufenden Rentenverfahren oder geplante Inanspruchnahme eines Rentenverfahrens wegen Invalidität
Sie nehmen während des Studienzeitraums an einer anderen Therapiestudie teil
Sie bekommen parallel weitere Behandlungen mit intensiver Physiotherapie oder Naturheilverfahren bzw. anderen komplementärmedizinischen Verfahren ambulant oder stationär
Sie erhalten während des Studienzeitraums Reha-Maßnahmen
Weitere Ein- und Ausschlusskriterien klären wir gern in einem persönlichen Telefonat mit Ihnen.
Sie möchten an der Studie teilnehmen und haben noch Fragen? Bitte rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail mit Angabe einer Rückrufnummer, damit wir Ihre Fragen beantworten und die weiteren Details zur Studienteilnahme in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen klären können.
Wo findet die Studie statt?
Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin
am Immanuel Krankenhaus Berlin Am Kleinen Wannsee 5 D 14109 Berlin-Wannsee
Miriam Rösner arbeitet seit 2014 als Studienschwester im Forschungsbereich im Rahmen der Stiftungsprofessur für Klinische Naturheilkunde der Charité Universitätsmedizin Berlin am Immanuel Krankenhaus Berlin und unterstützt das Team bei der Organisation und Durchführung der Studienvisiten. Frau Rösner ist Ansprechpartnerin für alle Interessentinnen und Interessenten, die sich für die Teilnahme naturheilkundlichen Studien bewerben möchten.
Titel: Naturheilkundliche Therapie als Online-Angebot bei Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Syndrom – eine randomisiert-kontrollierte mixed-methods Studie Beginn: voraussichtlich ab 04/2023 Status: in Planung
Projektleitung: Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Immanuel Krankenhaus Berlin / Charité – Universitätsmedizin Berlin Ärztliche Studienkoordination: Dr. med. Michael Jeitler, Immanuel Krankenhaus Berlin / Charité – Universitätsmedizin Berlin