Stationäre Behandlung
Intensivierte und komplexe naturheilkundliche Behandlung im Krankenhaus.
Das Konzept der stationären Behandlung
Die stationäre naturheilkundliche Behandlung arbeitet nach dem Konzept der sogenannten integrativen Medizin, das heißt bewährte Methoden der konventionellen Medizin („Schulmedizin“) werden mit den wirksamsten und seriösesten Verfahren der Naturheilkunde und Komplementärmedizin kombiniert – getreu dem Motto: „das Beste von beidem“. Dies bedingt, dass bei der stationären naturheilkundlichen Behandlung ein umfangreiches Behandlungsprogramm individuell abgestimmt auf das Erkrankungsbild und den Patienten oder die Patientin zum Einsatz kommt. Die Behandlung ist dabei multidisziplinär und umfasst verschiedenste Therapiemethoden, welche nicht standardisiert parallel zum Einsatz kommen, sondern vielmehr für jeden Patienten individuell ausgewählt und zusammengestellt werden.
Das stationäre Team
Das stationäre Team besteht aus naturheilkundlich erfahrenen Fachärztinnen und -ärzten, speziell ausgebildeten und erfahrenen Pflegekräften, Ernährungsberaterinnen, Psycho- und Ordnungstherapeutinnen, sowie einem sehr qualifizierten und erfahrenen Team der Physiotherapie. Hierbei werden die vielfältigen Verfahren der Naturheilkunde, Komplementärmedizin und Physiotherapie auf qualitativ höchstem Niveau und auf der Basis eines langjährigen Erfahrungsschatzes eingesetzt. Vervollständigt wird das Behandlungsteam durch Kunsttherapie, sowie durch Möglichkeiten der psychosomatischen Konsiliarbehandlung. In regelmäßigen Teamsitzungen wird das individuelle Behandlungskonzept erarbeitet und dann verlaufsorientiert angepasst und modifiziert. Damit versteht sich die naturheilkundliche Behandlung auch im stationären Bereich nicht alternativ im Sinne von „entweder-oder“, sondern als Ergänzung zur bestmöglichen und notwendigen medizinischen Therapie.
Die Anmeldung zur stationären Behandlung
Sie können sich telefonisch unter T: 030 80505 262 oder per Email an naturheilkunde.station.aufnahme@immanuel.de anmelden.
Da wir vorab die medizinische Notwendigkeit prüfen müssen, bekommen Sie von uns per Post oder E-Mail einen Fragebogen zugesendet. Den vollständig ausgefüllten Fragebogen senden Sie uns bitte mit einer Kopie der Einweisung zurück. Nach Prüfung Ihrer Angaben, melden wir uns bei Ihnen!
Die Aufnahme zur stationären Behandlung
Sie sollten sich bitte zwischen 8.00 und 08.30 Uhr in unserem Patienteninformationszentrum (PIZ) im Erdgeschoss anmelden und anschließend zu uns auf die Station 3B, Ebene 3, kommen. Sie können zu Hause ein Frühstück zu sich nehmen.
Einweisung und Kostenübernahme
Zu einer stationären Behandlung gelangt man durch Einweisung des Facharztes. Leistungen der stationären Behandlung werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Wie in Berlin mit den Kostenträgern vereinbart, ist eine Kostenübernahmeerklärung im Vorfeld einzuholen, dies empfiehlt sich auch bei privaten Krankenversicherungen.
Im Rahmen der Charité-Hochschulambulanz für Naturheilkunde, die mit zwei Standorten am Campus Charité Mitte und am Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee etabliert ist, ist eine Erstberatung nach Überweisung durch den Hausarzt oder Facharzt mit Überweisungsschein in die Hochschulambulanz für Naturheilkunde als reguläre Kassenleistung möglich. Gegebenenfalls nachfolgende spezielle Behandlungen wie Akupunktur, Blutegel- oder Ayurveda-Behandlungen sind jedoch nur auf Selbstzahlerbasis oder bei einigen privaten Krankenversicherungen abrechenbar.
Mit einzelnen Kostenträgern z. B. der Techniker Krankenkasse oder Securvita bestehen auch sogenannte Selektivverträge. Bitte informieren Sie sich über zusätzliche Angebote der Kostenübernahme direkt bei Ihrer Krankenversicherung.
Checkliste für die stationäre Aufnahme in der Abteilung Naturheilkunde (PDF)
Legende
Königstraße
63 Immanuel Krankenhaus Berlin
Am kleinen Wannsee
5D Ambulanzen (Naturheilkunde, Osteologie) und
Raum für Yoga
39 Gästeappartments
Der stationäre Behandlungsablauf
Auf Grund des zeitlich begrenzten Rahmens von je nach Diagnose 8 bis 14 Behandlungstagen liegt der Schwerpunkt der stationären Behandlung auch darauf, für den Einzelnen während des Aufenthalts wirksame Behandlungsmöglichkeiten herauszufinden, die er dann als Selbsthilfestrategie für die nachfolgende ambulante Behandlung kennenlernt und einübt. Eine weitere ambulante Nachbetreuung ist geeigneter Weise dann auch durch die Hochschulambulanz für Naturheilkunde bzw. durch die naturheilkundlichen Tageskliniken im Bedarfsfall möglich.
Von unseren Patienten erwarten wir die Bereitschaft, sich auf neue Behandlungsmethoden einzulassen und dabei auch Möglichkeiten der Selbsthilfe in die Behandlung zu integrieren. Eine naturheilkundliche Behandlung langjähriger chronischer Leiden benötigt Zeit und Geduld. Eine stationäre naturheilkundliche Behandlung kann oftmals deutlich zum Beginn einer Entchronifizierung beitragen, kann aber nur der Anfang eines neuen Weges sein.
Psychosomatischer Dienst
Die stationäre Arbeit in der Abteilung Naturheilkunde wird – einem ganzheitlichen Konzept folgend – um die Komponente einer psychosomatischen Untersuchung und Behandlung ergänzt, den sogenannten psychosomatischen Konsiliar- und Liaisondienst. Dieser Bereich, der die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten sowie mit dem Team umfasst, wird von zwei Psychotherapeutinnen (Verhaltenstherapie) und einer Fachärztin für Innere und für Psychosomatische Medizin und (tiefenpsychologisch fundierte) Psychotherapie gestaltet.
Zum einen werden im psychosomatischen Konsiliar-Dienst Gruppensitzungen durchgeführt, die dem Austausch der Patientinnen und Patienten untereinander, der psychoedukativen Aufklärung, insbesondere im Bereich der Stressverarbeitung und der Entstehung chronischer Schmerzen, sowie der Krankheitsverarbeitung und -bewältigung dienen.
Zum anderen geht es in Einzelgesprächen, folgend einem bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell , um folgende Themen:
- Würdigung der Belastungen durch körperliche Beschwerden und z.T. schwierige Behandlungserfahrungen in der Vergangenheit
- Anerkennung der bisherigen Bemühungen der Patient*innen, aktiv an ihrem Heilungsprozess mitzuarbeiten
- Wertschätzung und Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation, aktueller sozialer Belastungen und Beziehungs-Konflikte einerseits und der Ressourcen der Patient*innen andererseits
- Verständnis des biographischen Hintergrundes sowie bedeutsamer Lebensereignisse
- Erweiterung des subjektiven Krankheitsmodells der Patientinnen und Patienten
- Erstellung einer bio-psycho-sozialen Gesamtdiagnose
- Stärkung der Therapie-Motivation
- Abklärung eines weiterführenden ambulanten oder ggf. stationären psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungsbedarfs
- Unterstützung bei der Auswahl eines geeigneten Therapieverfahrens bzw. einer passenden therapeutischen Behandlungseinrichtung
- darüber hinaus besteht ein wichtiger Bestandteil der ressourcenorientierten Arbeit mit Patient*innen in der selbstwirksamen Verankerung erreichter und als positiv erlebter Schritte während des stationären Aufenthaltes
Im psychosomatischen Liaison-Dienst wird die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten ergänzt um eine integrative Tätigkeit im Rahmen des Stationsteams, z.B. durch regelmäßige Teilnahme der Mitarbeiterinnen des psychosomatischen Dienstes an den Stationsteam-Besprechungen, durch die Organisierung von Team-Fortbildungen sowie durch regelmäßige Fallbesprechungen, die zum Teil nach dem Modell der Balint-Gruppen gestaltet werden.
Auch im Rahmen der Gesamt-Team-Fortbildung des Zentrums für Naturheilkunde werden von Mitarbeiterinnen des psychosomatischen Teams Vorträge zu Themen aus dem Bereich der Psychosomatik, der Arzt-Patient-Kommunikation oder der Therapiemöglichkeiten bei chronischem Schmerz und Trauma -Folgestörungen angeboten.