Effekte von Kognitionstraining und Ernährung auf Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung – eine 4-armige, randomisiert-kontrollierte Interventionsstudie

Leiden Sie unter einer Verringerung der Gedächtnisleistung? Sind Sie zunehmend vergesslich? Die BrainFit-Nutrition Studie untersuchte Effekte von zwei Ernährungsformen sowie Kognitionstrainingsprogrammen auf den Verlauf des Mild Cognitive Impairments, kurz MCI (leichte kognitive Beeinträchtigung), was als eine Vorstufe zur Demenz gilt.

Etwa ein Drittel der Risikofaktoren für die Entstehung von Demenz wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus sind mit einer ausgewogenen Ernährung vermeidbar. Eine gesunde, ballaststoffreiche und pflanzenbetonte Ernährung bietet dabei nicht nur Schutz für Gehirn und Nerven. Sie hat gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Herzgesundheit, auf den Cholesterinspiegel und auf das Mikrobiom, die sogenannte Darmflora. Durch eine Vielzahl von entzündungshemmenden Bestandteilen, wirkt eine pflanzenbetonte Ernährung schützend für die Gefäße. Bestimmte Ernährungsformen und Lebensmittel scheinen dabei sogar das Potential zu haben, die Gesundheit der Nervenzellen positiv zu beeinflussen.

Weiterhin ist ein regelmäßiges Training von Gedächtnis und Konzentration hilfreich, um das Gehirn „fit“ zu halten.

Die Forschungsteams des Universitätsklinikums Erlangen und der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde in Berlin untersuchten daher im Projekt „BrainFit- Nutrition“, welchen Einfluss eine 6-monatige Ernährungsumstellung und ein regelmäßiges digitales, kognitives Training auf den Verlauf der MCI hat.

Im Rahmen der Studie erhielten die Teilnehmenden eine begleitete Ernährungsumstellung auf eine potentiell gesundheitsförderliche Ernährungsform sowie den Zugang zu einem spielerisch und abwechslungsreich gestalteten, digitalen Übungsprogramm. Das Training fand am PC, Tablet oder Laptop statt und konnte daher individuell in den Tagesablauf eingebaut werden.

Folgende Interventionen wurden angeboten:
  • ein (mindestens) dreimal wöchentliches, je 30-minütiges Kognitionstraining mit einem digitalen Übungsprogramm über 6 Monate
  • zwei-wöchentliche Online-Gruppentermine je 1,5 h zur Ernährungsmodifikation mit insgesamt 12 Terminen (abends) über 6 Monate
  • monatliche Lebensmittelboxen zur Ergänzung Ihres täglichen Bedarfs

Aufwand und Dauer der Studie

Erforderlich war eine regelmäßige Kursteilnahme und das selbstständige, flexible Üben im digitalen Übungsprogramm über 6 Monate. Die 1,5-stündigen Ernährungskurse fanden online am späten Nachmittag oder Abend statt. Die Teilnehmenden sollten dazu bereit sein, das Kognitionsprogramm möglichst dreimal in der Woche für 30 Minuten zu praktizieren.

Die Einschlussuntersuchung sowie alle weiteren Befragungen fanden entweder als Videosprechstunde oder als Onlinebefragung über einen Fragebogen statt. Eine Erfassung der kognitiv-mentalen Fähigkeiten sowie des Essverhaltens fand zu Beginn der Studie, nach 6 Monaten und nach 12 Monaten werden statt. Es war mit einem Zeitaufwand von je ca. 2 Stunden pro Termin zu rechnen. Es war zu keinem Zeitpunkt nötig, ein Studienzentrum aufzusuchen.

Wie profitierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Studie?

Die Teilnehmenden erhielten 12 Online-Kurseinheiten von erfahrenen Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern zu den Themen gesunde, vollwertige Ernährung, Trinkverhalten, achtsamen Essen und förderliche Mahlzeitenmuster. Das Übungsprogramm konnten sie selbstständig und zeitlich flexibel anwenden. Damit erhielten sie die Möglichkeit, Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenz zu reduzieren und ihre Gedächtnis- und Konzentrationsleistung zu verbessern.

Mit ihrer Teilnahme trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu bei, dass bessere Aussagen über die Wirksamkeit der untersuchten Interventionen erarbeitet werden konnten. Davon profitieren auch zukünftige Patientinnen und Patienten.

Wer durfte leider nicht teilnehmen?

Eine Teilnahme war nicht möglich, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:

  • Personen, bei denen eine schwerwiegende psychische oder körperliche Erkrankung besteht
  • Teilnahme an anderen klinischen Studien

Weitere Ein- und Ausschlusskriterien klären wir gern in einem persönlichen Telefonat bzw. in einer Videosprechstunde mit Ihnen.

 

Die Studie befindet sich in der Auswertungsphase. Eine Teilnahme ist daher nicht mehr möglich.

Terminvereinbarung

Vereinbaren Sie einen Termin auf der Website oder schreiben Sie uns via E-Mail mit einer Rückrufnummer an.
https://www.brainfit-nutrition.de/
bfn.ps@uk-erlangen.de

 
Studiensteckbrief

Titel: Interventionsstudie für Menschen mit MCI mithilfe eines computerisierten kognitiven Trainings und einer Ernährungsmodifikation
Indikation: MCI (mild cognitive impairment) bzw LKB (leichte kognitive Beeinträchtigung) Verfahren: Ernährungsmodifikation, Kognitionstraining
Beginn: Februar 2022
Status: in der Auswertung

Projektleitung: PD Dr. Christian Keßler, Immanuel Krankenhaus Berlin / Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Elmar Gräßel – Universitätsklinikum Erlangen
Ärztliche Studienkoordination: Etienne Hanslian, Immanuel Krankenhaus Berlin

 
 
 
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