AyurVision 2014

Am 14. Februar 2014 fand das zweite Ayurveda-Symposium unter dem Motto "Ayurveda in Germany 2014 – where to go from here?” in der Indischen Botschaft in Berlin statt.

Ayurveda in Deutschland

Mit großzügiger Unterstützung durch die Indische Botschaft und der obersten Ayurveda-Behörde im indischen Gesundheitsministerium (AYUSH) veranstaltete die Charité Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin dieses Jahr zum zweiten Mal ein Symposium zur Ayurveda-Medizin in Deutschland. Titel der diesjährigen Veranstaltung war: 2nd AyurVision: “Ayurveda in Germany 2014 – where to go from here?”.

Am 14. Februar 2014 diskutierten Ayurveda-Experten aus Deutschland und Indien in der Indischen Botschaft in Berlin über Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen im Kontext therapeutischen Arbeitens mit der Ayurveda-Medizin. Mit über 200 Teilnehmern und mit einer Warteliste von weiteren 130 Personen war das Interesse an diesem Kongress überwältigend. Ärzte und Mitglieder anderer Gesundheitsberufe wollten sich genauso über die neuesten Entwicklungen in der Ayurveda-Medizin informieren wie Menschen aus anderen Berufsgruppen, sodass es zu einem intensiven interdisziplinären Austausch kam.

Die diesjährigen Inhalte und Themen

Anlass für die Ausrichtung der Konferenz war der Besuch des Staatssekretärs der obersten Ayurveda-Behörde im indischen Gesundheitsministerium (AYUSH). Staatssekretär Nilanjan Sanyal wurde vom Indischen Botschafter, Vijay Gokhal, und dem Veranstalter, Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Charité Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde, herzlich Willkommen geheißen. Eine besondere Freude war, MdB Wilfried Lorenz als Teilnehmer der Veranstaltung zu begrüßen. Auch seitens der Medien ist Ayurveda zu einem Fokusthema avanciert, was durch die Anwesenheit von ZDF, RBB, ARTE und MDR untermauert wurde.

Inhaltlich wurde auf dem Symposium durch renommierte Ayurveda-Experten die wachsende Professionalisierung der Ayurveda-Medizin in Deutschland und Europa dargelegt. Dabei wurden die Besonderheiten der spezifischen Entwicklung des Ayurveda skizziert, die auf die Gegebenheiten des deutschen Gesundheitssystems und die Bedürfnisse der Patienten zurückgeführt werden. Mit den hochrangigen Gästen aus Indien wurden die Unterschiede der Erfordernisse zum Ausbau der Infrastruktur für Ayurveda-Medizin in Deutschland diskutiert.

Im Umfeld der Konferenz wurden Gespräche mit der indischen Delegation geführt. Ausgewählte Ayurveda-Experten aus den Bereichen Forschung, Praxis, Ausbildung und Berufsverbände diskutierten die nächsten Schritte der deutsch-indischen Zusammenarbeit. Besonders die Forschung soll in Zukunft weiterhin dazu beitragen, die positive Entwicklung der Ayurveda-Medizin voranzutreiben. Unterstützt werden soll dies durch weitere konkrete Forschungsprojekte. Ein Durchbruch für die Finanzierung von Forschungsprojekten im Bereich Ayurveda besteht laut Kessler in dem EU-Projekt „Horizon 2020“, das Potenziale für multinationale Ayurveda-Forschungskooperationen zwischen indischen und europäischen Universitäten bietet.

Weiterführende Links

Indisches Gesundheitsministerium, Bereich Ayurveda (AYUSH)

www.indianmedicine.nic.in

Ayurveda-Forschungszentrale der Indischen Regierung

www.ccras.nic.in

Ayurveda-Ambulanz am Immanuel Krankhaus Berlin

Ayurveda-Forschung in Berlin

 

Fachvorträge

Die Referenten

Staatssekretär Sanyal steht einer weiteren Unterstützung von Forschungsprojekten durch die Indische Regierung positiv gegenüber. Für das Ziel der Verankerung der Ayurveda-Medizin im deutschen Gesundheitssystem plädierte Sanyal für konkrete Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern. Grundvoraussetzung dafür sei eine Standardisierung in der Qualitätssicherung von Ayurveda-Präparaten. Die indische Regierung hat dazu bereits eine Reihe von Projekten lanciert, die kontinuierliche Gespräche auch mit Vertretern der EU-Kommission umfassen und einer Überregulierung entgegenwirken sollen.

Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin, Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin, legte in den Ausführungen dar, dass die aktuelle Ayurveda-Medizin in Deutschland Vorbildcharakter für integrative Medizin auf globaler Ebene hat. Er befürwortet einen Ansatz, der die moderne „westliche“ Medizin mit traditionellen Medizinsystemen kombiniert. Aufgrund ihres multimodalen, individualisierten und ganzheitlichen Ansatzes sieht Michalsen die Ayurveda-Medizin als das beste integrative Medizinsystem der Zukunft an.

Dr. P. Ram Manohar von der AVP Research Foundation in Coimbatore stellte konkrete Forschungsaktivitäten und Strategien vor, die dazu beitragen können, die Akzeptanz von Ayurveda im Kontext der Schulmedizin zu erhöhen. Dabei sei die Bedeutung einer Überprüfung der Kernkonzepte der Ayurveda-Medizin sowie der Ergebnisse und Mechanismen komplexer Behandlungsansätze von großer Bedeutung. Sehr wichtig war Manohar dabei, dass Ayurveda sich zwar an die regionalen und gesellschaftsspezifischen Bedingungen anpasst und sich diversifiziert, aber dennoch nicht von seinen fundamentalen Prinzipien abweicht.

Dr. Christian Kessler, Forschungskoordinator in der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, informierte über aktuelle Projekte und lud dazu ein, professionelle Ayurveda-Netzwerke zu unterstützen. Er stellte die Entwicklung der aktuellen Studie zur traditionellen Ayurveda-Behandlung bei Kniegelenksarthrose vor, die noch 2014 abgeschlossen sein wird. Mit dem Verlauf der Studie zeigten sich die Forschungspartner sehr zufrieden und waren sich einig, dass die Studie eine sehr gute Erfahrungsgrundlage für weitere Forschungsprojekte darstellt.

Chancen für eine weitere positive Entwicklung der Ayurveda-Medizin sieht Kessler in der Möglichkeit, Ayurveda-Medizin in den Katalog der Zusatzqualifikation für Ärzte durch die Bundesärztekammer aufnehmen zu lassen. Ein entsprechender Antrag wird derzeit von der Deutschen Ärztegesellschaft für Ayurvedamedizin (DÄGAM) vorbereitet und mit anderen deutschen Ayurveda-Gesellschaften sowie der Hufelandgesellschaft ausgestaltet.

Chancen für eine weitere positive Entwicklung der Ayurveda-Medizin sieht Kessler in der Möglichkeit, Ayurveda-Medizin in den Katalog der Zusatzqualifikation für Ärzte durch die Bundesärztekammer aufnehmen zu lassen. Ein entsprechender Antrag wird derzeit von der Deutschen Ärztegesellschaft für Ayurvedamedizin (DÄGAM) vorbereitet und mit anderen deutschen Ayurveda-Gesellschaften sowie der Hufelandgesellschaft ausgestaltet. - See more at: naturheilkunde.immanuel.de/aktuelles/nachrichten/aktuelle-nachrichten/detailseite.html

In der Galerie finden Sie Portraits der Referenten und Impressionen von der Veranstaltung.
Fotos von der AyurVision 2014

Videos

  • AyurVision 2014, H.E. Mr. Vijay Gokhale

    H.E. Mr. Vijay Gokhale, Ambassador of India, Berlin: Inauguration

  • AyurVision 2014, H.E. Mr. Nilanjan Sanyal

    H.E. Mr. Nilanjan Sanyal, Secretary AYUSH: Opening Remarks

  • AyurVision 2014, Prof. Dr. Joachim Schindler

    Prof. Dr. Joachim Schindler, Board Immanuel Diakonie: Opening Remarks

  • AyurVision 2014, Prof. Dr. Andreas Michalsen

    Prof. Dr. Andreas Michalsen: "Ayurveda 2014 in Germany - role model for global integrative medicine?"

  • AyurVision 2014, Dr. P. Ram Manohar

    Dr. P. Ram Manohar: "How research can facilitate Ayurveda´s acceptance among medical stakeholders"

  • AyurVision 2014, Dr. Dinesh C. Katoch

    Dr. Dinesh C. Katoch: "Ayurveda perspective on healthy living and lifestyle diseases"

  • AyurVision 2014, Prof. Dr. Shivenarain Gupta

    Prof. Dr. Shivenarain Gupta: "20 years experience of teaching Ayurveda in Europe. What have we learned from all this?"

  • AyurVision 2014, Dr. Christian Kessler

    Dr. Christian Kessler: "Current Developments in the German Ayurveda Community: What´s new 2014?"

  • AyurVision 2014, Dr. Ulrich Bauhofer

    Dr. Ulrich Bauhofer: "30 years with Ayurveda in Germany - a success story"

  • AyurVision 2014, Dr. M. M. Padhi

    Dr. M.M. Padhi: "Evidence-based use of Ayurveda in global health problems"

  • AyurVision 2014, Elmar Stapelfeldt

    Elmar Stapelfeldt: "From pioneers to professionals -- practicing Ayurveda medicine in Germany"

 
 
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